„Shopping Animals“ ein Projekt im Rahmen der SchulKultur-Förderung an der Französischen Schule Tübingen
In den letzten beiden Jahren musste das Thema Kultur an der Französischen Schule in mehrfacher Hinsicht pandemiebedingt hintenanstehen: Der Fokus des Unterrichts wurde zwangsläufig auf das digitale Lernen und die Kernthemen der einzelnen Fächer gelegt. Eine Verzahnung mit kulturellen Angeboten im Raum Tübingen fand kaum mehr statt. Auch unserer Schulkultur musste und muss bis heute neues Leben eingehaucht werden. Die gelebte Eigenverantwortung der Schüler*innen, gemeinschaftsstiftende Aktionen und Projekte innerhalb der Lerngruppen bzw. der ganzen Schule oder auch einfach nur das Erleben des interaktiven Charakters von projektorientiertem Unterricht ist für die Französische Schule das Fundament ihres schulkulturellen Selbstverständnisses. Aus diesem Grund stellte der Förderverein der Französischen Schule Tübingen beim LSFV-BW den Antrag für ein Kooperationsprojekt mit dem LTT „Shopping Animals“, in dem sich die Schüler*innen mithilfe eines theaterpädagogischen Workshops an der Schule und des interaktiven Theaterstücks „Shopping Animals“ am Landestheater Tübingen mit dem Thema „Konsum“ auseinandersetzen konnten.
Dank der Unterstützung des Landesverbandes der Schulfördervereine konnten wir das Projekt mit unseren beiden Lerngruppen der Klassenstufe Neun im Januar durchführen. Eine Lerngruppe erarbeitete bereits vor dem Besuch des Theaterstücks zusammen mit der Theaterpädagogin Luisa Mell vom LTT Grundlagen des Theaterspiels, die andere Lerngruppe bereitete im Anschluss an den Theaterbesuch mithilfe einiger szenischer Übungen das Stück gemeinsam nach. Das Thema (Medien-)konsum war außerdem ein Teil des Deutschunterrichts in beiden Lerngruppen.
Das Highlight für die Schüler*innen war aber der Theaterbesuch selbst: Am 18.01.2022 führte das LTT exklusiv für die Französische Schule das Zweipersonenstück „Shopping Animals“ auf. Für viele Schüler*innen war dies der erste Theaterbesuch in ihrem Leben und manch einem war vor Beginn die Verunsicherung und Nervosität durchaus anzumerken: „Was kommt da nun auf mich zu?“ Doch bereits nach den ersten Sekunden war klar: Zurückhaltung oder distanziertes Konsumieren war bei „Shopping Animals“ nicht möglich. Vielmehr wurden die Schüler*innen von Beginn an im Rahmen einer interaktiven Game-Show animiert, sich mit dem Thema Konsum auf vielfältige Art und Weise auseinanderzusetzen. Und das taten sie gerne: Egal, ob beim Erraten bekannter Marken, einer erschwerten Variante von „Ich packe in meinen Koffer“ oder als Schiedsrichter der Spielshow… Die Schüler*innen wurden Teil des Theaterstücks. Dabei schuf die theatrale Auseinandersetzung mit der Inszenierung von Dingen, dem Haben-Wollen und den Bedingungen der Produktion eine nachhaltige Auseinandersetzung mit dem Thema „Konsum“ bei den Schüler*innen, welche sich noch Wochen später in Unterrichts- als auch persönlichen Gesprächen widerspiegelte.
Das Projekt führte außerdem zu einer dauerhaften Kooperation zwischen der Schule und dem Landestheater und ist somit auch in dieser Hinsicht ein voller Erfolg für die Schulkultur der Französischen Schule.
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