Lernen

Lernen braucht Zeit...

„... Zeit, damit eben nicht mehr alle das Gleiche machen müssen, sondern jeder das Seine erledigen kann. Zeit zum Luftholen zwischendurch. Zeit zum Nachdenken und zum Träumen. Zeit, langsam sein zu dürfen und doch fertig zu werden... Und sorgt euch nicht zu früh und zu sehr um die Abschlüsse. Ich habe in den letzten Jahren gelernt, dass leistungsstarke Kinder, die wollen, allemal höchste Abschlüsse erreichen. Im Rahmen ihrer Möglichkeiten... Hauptsache, sie wussten, was sie wollten und hatten Lernen gelernt.“

Lernen stärkt Kinder und Jugendliche in ihren Möglichkeiten, sich gesellschaftlich zu entfalten. Lernen findet nicht nur auf der kognitiven Ebene statt, Lernen findet seinen Ausdruck auch in der Bewegung, im Musisch-Ästhetischen, im Theater sowie auf der umweltpädagogischen Ebene. Wir wollen Ihnen hier an konkreten Beispielen unseren Lernbegriff vorstellen.


Wochenplan

Zu Beginn einer neuen Arbeitsphase erhalten die Kinder ihren Wochen- oder Arbeitsplan. Dieser enthält Aufgabenstellungen aus allen Lernbereichen sowie Vorschläge für handwerkliche und künstlerische Tätigkeiten. Die Kinder bearbeiten den Arbeitsplan überwiegend in der Schule. Sie entscheiden selbstständig, wann und in welcher Reihenfolge sie ihre Aufgaben erledigen. Sie werden dabei individuell von der Lehrkraft und der Erzieherin beraten und begleitet.


Forschen und Präsentieren

 

Forschen ist ein wichtiger Bestandteil des reformpädagogischen Unterrichts. Hier wird den Kindern ermöglicht, sich Sachfragen entdeckend und experimentierend zu nähern. Erste Erfahrungen werden gemacht, an freien und vorgegebenen Themen zu arbeiten, alleine oder mit einem Partner. Mit einer Auswahl von Arbeitsmitteln wie Bücher, Sachkarteien, Lernspiele oder dem Internet ermöglicht die Schule den Kindern sich gründlich mit ihrem Forscherthema auseinanderzusetzen.

Immer schließt sich nach Beendigung des Themas eine Präsentation der Ergebnisse an, sei es vor der eigenen Lerngruppe/Klasse oder in der Schulversammlung. Sie macht das Erarbeitete für alle sichtbar und die Leistung wird gewürdigt.


Projektwochen

Die Projektwochen der Grundschule sind fester Bestandteil des Schulcurriculums.

Arbeiten in Projekten

Eine besondere Lerngelegenheit ist die Arbeit in Projekten. Hier wird den Kindern das Lernen in komplexen Sinnzusammenhängen ermöglicht. Die Kinder widmen sich mit allen Sinnen über einen angemessenen Zeitraum hinweg gemeinsam einer Sache, einem Thema. Projektthemen werden vorgegeben oder gemeinsam vereinbart. Zu vielen Projektthemen gibt es an der Schule gut ausgearbeitete Materialien, die immer wieder neu durchdacht und zusammengestellt werden.

Die Arbeit in Projekten erfordert das ganzheitliche, ungefächerte Durchdringen eines Themenbereiches und andererseits die Zusammenarbeit in der Gruppe, im Team. Hier werden soziale Kompetenzen erworben und angewendet. Die Arbeitsergebnisse finden in den Präsentationen gebührende Beachtung.
Das 3er Projekt, bei dem die Drittklässlerinnen und Drittklässler ihre Heimatstadt Tübingen erkunden, ist fester Bestandteil des Schulcurriculums.


Lernen mit allen Sinnen

Lernen, Verstehen und Fühlen hängen eng zusammen. Was für das einzelne Kind Staunen und Interesse auslöst, was zum Erlebnis wird, hängt vom einzelnen Kind ab. Emotionen sind für einen Lernprozess von großer Wichtigkeit. Wir bringen an unserer Schule die Kinder in Situationen, in denen sie schöpferisch tätig sein können. Bei Erfahrungen in freier Natur, in Theaterprojekten, die für Kinder interessante Themen aufgreifen, beim Besuch von Theateraufführungen, Museen und Ausstellungen, beim eigenen Fotografieren, beim Arbeiten in der Holz- oder Druckwerkstatt oder beim Malen an der Staffelei, beim Gestalten eines Raumes und der Zeit eignen sich die Kinder mit allen Sinnen ihre Wirklichkeit an. So lernen die Kinder ihre eigenen Vorstellungen und Phantasien zu entfalten und auszudrücken.


Erfahrungen mit der Natur – Liebe zum Leben

 

Heute haben viele Kinder den sinnlichen Kontakt zu Pflanzen und Tieren verloren. Grundlegende Erfahrungen in der Pflege und Übernahme von Verantwortung für das Leben sind seltener geworden.

Wir schaffen Gegengewichte durch:

  • Aufsuchen von Lernorten außerhalb der Schule
  • die Ziegenhaltung rund ums Jahr
  • die Pflege von Pflanzen und Tieren in der Schule
  • die Gestaltung des Schulgeländes
  • Erkundungen und Lerngänge
  • die Durchführung von Klassenfahrten
  • Zelten und Übernachten im Freien

So wecken wir von früh an in unseren Kindern die Liebe zum Leben und den schonenden Umgang mit ihrer Umwelt und sensibilisieren sie für die Gefahren der Zerstörung der Natur. Spielen, Lernen und Arbeiten im Freien regen an zu einem respektvollen, pflegenden und friedlichen Umgang mit der Natur.